Nach Hause finden...

…mein alkoholfreier Weg zu mir

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Hallo Welt,

hier heiße ich Eliza, bin tatsächlich – 2019 –  51 Jahre alt, wohne irgendwo auf dem Land in Deutschland und bin alkoholabhängig.

Seit ich mich erinnern kann, gehört Alkohol zu meinem Alltag. Zunächst als Tochter eines Mannes, der gern trank, aber nichts vertrug; später – als Jugendliche – selbst gut dabei als sehnsüchtig erhoffter Einstieg zur coolen Wonderwoman. Es gab seitdem exessive Phasen mit unglaublichen Mengen Alkohols und Zeiten, in denen ich wenig oder sogar gar nicht trank.

Dass ich ein Alkoholproblem haben oder gar längst abhängig sein könnte, ist mir tatsächlich erst vor fünfeinhalb Jahren richtig bewusst geworden: beim Recyceln der leeren Weinflaschen in den Glascontainer. 30 Stück für einen Monat. Ich habe mitgezählt und war das erste Mal richtig erschrocken. Hatte ich das alles allein getrunken? Hatte ich.

Seit dem Tag versuche ich, mein Problem irgendwie in den Griff zu bekommen: zunächst mit Ignoranz – „Ich doch nicht!“, später mit qualvoller Mäßigung oder Teilverzicht (für den Moment möglich, aber nie auf Dauer) und mit einem ersten wirklichen „Nie wieder Alkohol!“-Versuch vor genau einem Jahr. 105 Tage war ich trocken und bin dann einem typischen Anfängerfehler erlegen: Ich habe mich in Sicherheit gewiegt.

Nun habe ich es neu in Angriff genommen. Seit dem 1. Oktober trinke ich keine Alkohol mehr und bin wild entschlossen, das für den Rest meines Lebens genau so zu belassen.

Ein Leben ohne Alkohol – der Blog

Vielleicht hilft es mir, meine Gedanken und meine Reise in mein neues Leben in die Welt zu posten und mich in schwachen Momenten (Die werden kommen!) daran zu erinnern, dass ich zwar anonym, aber dennoch nicht allein bin.

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Anfänge

Anfänge sind Variablen in einem unmittelbaren Bezug zu einer Konstante.

Als Konstanten bieten sich die immer guten Vorsätze an, die wir so durch unser Leben schleppen: mit einer Diät beginnen, mit dem Rauchen, dem Kaufrausch, dem Lügen, dem übertriebenen Genuß aufhören wollen. Schlechte Vorsätze sind prinzipiell ungehörig und immer stillschweigend. Wer sagt schon laut heraus: Ich werde mit dem Rauchen beginnen! Ab morgen betrinke ich mich täglich! Ich genieße ab nun über meine gebührlichen Verhältnisse hinaus!

Variablen sind beliebig einsetzbar so wie Anfänge gern hin und her verschoben werden. Für die guten Vorsätze am liebsten auf den 1. Januar, auf die die Fastenzeit zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag, auf den Monatsbeginn oder den Wochenstart montags. Oder einfach auf morgen. „Morgen fange ich an!“ Nun aber wirklich. Unaufschiebbar.

Ein Leben ohne Alkohol – der Blog

Nachtrag 29. November 2020:
Nach 14 Monaten Abstinenz und eher nur noch sporadischen Einträgen hier (aber immer noch auf der Hut vor dem Suchtdruck), habe ich mir überlegt die Kategorien zu erweitern und ein bisschen in meiner Vergangenheit zu kramen und gedanklich mal dorthin zu reisen. Das aufzuschreiben, woran ich mich erinnere. Mal schauen.

Hier geht’s lang:

Notizen:
Früher und so…

Rückschau: Muss das sein?