Guten Morgen, liebe Welt,

Samstagmorgen, 7 Uhr und ich turne schon durchs Haus. Na gut, nein, ich hocke im Schlafanzug mit einem riesigen Pott Kaffee vor dem Laptop… Ich bin gestern Abend gegen 21 Uhr ins Bett gekrabbelt und doch, ich wollte noch einen Film schauen, aber dann hat mich der Schlaf übermannt. Ich liebe schlafen, aber irgendwann muss ja mal gut sein. Seit Wochen, ja Monaten, vergrabe ich mich wie ein Murmeltier in meiner Wohnung und in menem Bett wie in einer Höhle und komme vor Erschöpfung nicht in die Gänge. Nun schüre ich Hoffnung, dass meine Energie zurück kommt.

Seit drei Tagen verzichte ich auf Zucker. Erstmal „nur“ in Form von Süßigkeiten und Nahrungsmitteln, die klar als extrem zuckerhaltig deklariert sind. Mein Ziel ist aber, auch die Stärke aus Brot und den Fruchtzucker vom Obst wegzulassen. Käse, Quark, Fleisch in Maßen, viel Gemüse und Nüsse – das ist der Plan. Das funktioniert, ich hab das schon mal gemacht. Ich habe noch einen Apfel und griechischen Joghurt, das esse ich dann heute, denn ich mag nichts wegwerfen. Danach konzentriere ich mich auf die alten Rezepte, die ich damals zu Hauf gesammelt und nachgekocht hab. Das war meistens lecker. Nur allerdings immer zeitaufwändig. Ich esse ja auch ungern, weil ich mich nicht gern stundenlang an den Herd stelle. Stattdessen gab es dann eben immer die schnellen Kekse zwischendurch.
Die obligatorischen, anfänglichen Kopfschmerzattacken des Entzugs sind durch und ich glaube, einen ersten Energieschub zu spüren. Ich fühle mich fitter. Darum geht’s ja auch.

Allerdings würde ich Ausnahmen einbauen: Hafer- oder Hirseflocken mit Mandelmilch und Banane als Energiebasis, wenn ich lange joggen gehe.
So wie gestern: Ich war das erste Mal in diesem Jahr draußen laufen. Mein vages Vorhaben in diesem Jahr ist ja noch immer, den HM im September in Bochum noch einmal, aber mit besserer Vorbereitung, anzugehen. Dafür schaue ich nach allen möglichen Tipps und Techniken. Krafttraining und Bauch- und Rückmuskeln stärken ist das eine; Meditationstechniken sind vielleicht eine nächste Möglichkeit. Im Nachbarort gibt es einen Qigong-Lehrer, der im vergangenen Jahr „mal eben“ einen Marathon gelaufen ist. Mit wenig Vorbereitung, aber vor allem auf sich selbst konzentriert während des Laufes. Das Wissen weiterzugeben, bietet er nun in einem wöchentlichen Laufkurs an. Wir waren zu viert, es war eisig kalt, aber… Noch nie bin ich so locker und beschwingt eine Stunde und etwa acht Kilometer durch die Gegend und tatsächlich über Stock und Stein gelaufen. Sich nach innen zu konzentrieren, sich zu zentrieren oder zu erden während des Laufens. Das hat mich sehr an meinen Meditationskurs MBSR erinnert: der geführte „Spaziergang“ durch den eigenen Körper, das Wahrnehmen und nachspüren. Ungewohnt, sich während des Joggens Gedanken über das linke Ohr oder das Kreuzbein zu machen… Aber schon wird das Rennen, das Atmen, zur Nebensache und fällt viel leichter. Man läuft einfach. Für mich war das eine super Erfahrung. Dass ich heute starken Muskelkater habe, hätte ich daher nicht vermutet. Auf jeden Fall werde ich nächste Woche wieder am Start stehen. Und vorher auch alleine draußen laufen; die Sonne scheint und die Luft verspricht Frühling.

Ich habe mir ja noch zwei weitere Dinge zum Verzichten auf den Zettel geschrieben, da hapert es aber noch. Am ersten Tag habe ich mir ein Buch über Zuckerverzicht bestellt, dabei wollte ich doch mal bewusst bis Ostern nichts kaufen. Und Handydetox ist auch schwierig. Zumindest habe ich die FB-App auf dem Handy nicht wieder aktiviert und das spart richtig Zeit, da nicht dauernd nachzuschauen. Und ich habe das Handy im Büro immer über ein paar Stunden ausgeschalte und trotzden nichts verpasst. ;o) Im Gegenteil, es bleibt mehr Zeit zum konzentrierten Arbeiten. Dennoch ertappe ich mich immer wieder, dass ich das Teil reflexartig in die Hand nehme und erst dann merke, dass es aus ist. Schlimm.

Nun freue ich mich auf mein Apfel-Joghurt-Frühstück und ein freies Wochenende.

In Liebe
Eliza